Die Unterscheidung und Differenzierung ist sicher richtig, Sandy.
Einmal das biologische Geschlecht und zum anderen das soziale Geschlecht.
Jedoch zeigt die Sendung gerade auch deutlich auf, dass es nicht einmal eine eindeutige Definition des biologischen Geschlechts gibt. Viele Versuche dies anhand von Chromosomen, Hormonspiegel, äusserlichen Geschlechtsorganen oder Hirnstruktur zu tun, haben gezeigt, dass es keine eindeutige Einteilung gibt. Die Gemeinsamkeiten zwischen Mann und Frau sind größer als die Unterschiede. Zudem können "eindeutig" männliche Ausprägungen gleichzeitig mit "eindeutig" weiblichen Ausprägungen zusammen auftreten und alle Mischformen. Daher wurde auch von einem Geschlechtskontinuum zwischen den extremen Polen Mann - Frau gesprochen. Auch im Laufe des Lebens kann sich das öfter ändern (muss aber nicht), mal mehr zum männlichen Pol hin, mal mehr zum weiblichen.
Das soziale Geschlecht wird von der Umgebung in der man lebt geprägt. Sehr aufschlußreich fand ich die Spiel-Experimente der Erwachsenen mit den Kleinkindern. Selber ist man nicht dagegen gefeit, dass selbst anerlernte Rollenmuster unser Verhalten stark prägen und diese auch wieder an die Kinder weitergeben. Kinder geschlechtsneutral aufzuziehen ist so gut wie nicht möglich, wegen unserem Einfluß und dem des Umfelds.
Selber dann aus diesem erlernten sozialen Geschlechtsverhalten herauszukommen ist dann schwierig und kompliziert. Die Gesellschaft hat eine bestimmte Erwartungshaltung an ein Geschlecht, wird es nicht erfüllt oder scheint es gar dem vermeintlich anderen Geschlecht anzugehören, sind sie irritiert. Und alles was nicht eindeutig eingeordnet kann, ist erst einmal suspekt und ist "Aussenseiter".
Ich denke, das soziale Geschlecht ist das schwierigere Thema, wenn man in der Rolle (dem Grad auf dem Geschlechtskontinuum) leben möchte, in der man sich am wohlsten fühlt.
Mir persönlich ist dabei schon beides wichtig, das körperliche und das gefühlte Empfinden möglichst zusammenzubringen.