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Hass auf das eigene Geschlecht(s-teil)

*****ava Frau
7 Beiträge
Themenersteller 
Hass auf das eigene Geschlecht(s-teil)
Hallo Ihr Lieben,

ich möchte ganz gern um Eure Meinung bzw. Erfahrungen bitten. Ist es Euch oder Bekannten auch so ergangen, dass ihr Wut und Hass auf Euer Geschlecht entwickelt habt? Ich schließe da mal vorsätzliche und mutwille Selbstverstümmelung von Brust, Penis oder Vagina mit ein. Mir selbst ist es nicht so ergangen, aber einem Freund. Er ist sich auch heute noch nicht sicher was er ist: Also Fisch oder Fleisch. Es gab wohl Zeiten (so 5 Jahre in der Jugend), in denen er seinen Penis so gehaßt hat, dass er diesen mutwillig mehrfach verletzte. Es ging soweit, dass er tatsächlich operiert werden mußte, damit die ursprüngliche Funktion und Zeugungsfähigkeit erhalten blieb, hat aber trotzdem etwas eingebüßt.

Ich dachte, bis zu dem Zeitpunkt als ich das erfahren hatte, dass ich wirklich schon viel wußte, aber selbst da war ich echt baff. Heute hat er den Penis als notwendiges Übel hingenommen (akzeptiert???) und lebt mehr oder weniger zurückgezogen als Mann, wobei er eigentlich sowas von Mädchen ist. Mir tut das richtig weh, wenn ich das von ihm höre und ich weiß, dass er nicht wirklich glücklich ist.

Liebe Grüße
Anu (die Sie vom Profil)
Hallo Anu,

ja ich erinnere mich daran, das ich zu Beginn meiner Pubertät sehr unter meinen männlichen Geschlechtsorganen gelitten habe, ja sie sogar regelrecht gehasst habe. Allerdings bin ich nicht soweit gegangen mich selbst zu verletzen oder zu verstümmeln, wie bei Deinem Freund.

Lg

Kathrin
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
Stopp!
diese Thematik liest man sehr häufig.

aber nur weil man seinen Körper hasst, bedeutet dies noch lange nicht, dass man die Seele vom anderen Geschlecht hat.

Man ist nicht deshalb Frau weil man seinen Männerkörper, bzw. das entsprechende Genital hasst. Frau ist man aus seiner Seele heraus. Das ist ein sich im anderen Geschlecht fühlen und nicht sein vorhandenes Geschlecht abzulehnen. Dies kann vielerlei Ursachen haben und nur weil man grundsätzlich in einem dualen Geschlechterverständnis seines ablehnt, ist man nicht im anderen.
Das alleine sicherlich nicht, da stimme ich Dir zu. Genausowenig wie das Tragen von Frauenkleidung alleine kein Beweis dafür ist. Auf das Fühlen im anderen Geschlecht kommt es an.
Aber es kann ein Hinweis auf das sein, was sich in der Seele abspielt und möglicherweise nicht zugänglich ist bzw nicht ausgedrückt werden kann.
*******_bw Frau
207 Beiträge
Hallo;
Der geschilderte Fall schreit ja förmlich nach professioneller Hilfe durch einen Psychiater/ Therapeuten.
Trans hat viele Gesichter und Facetten.
Um dieses zu Ergründen, sollte Hilfe in anspruch genommmen werden. Alleine schon deshalb um seinen eigenen "inneren Frieden" zu finden und mit sich selbst im reinen zu sein.

Liebe Grüße
JoeAnna
*****ava Frau
7 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank für Eure schnellen Antworten.

Also aus meiner Sicht ist er schon sehr Mädchen, versteckt es nur, weil die Toleranz fehlt. Sein Verhalten, die Ausprache, die Bewegungen ist überwiegend weiblich... So gibt sich kein Mann! Früher hatte er sehr viel Frauenkleidung auch in der Öffentlichkeit bspw. bei Band-Autritten getragen. Schminken etc. das volle Programm. Dafür hatte er viel Gewalt von Außen erfahren.

Er war schon in Psychotherapie. Was darin besprochen wurde weiß ich natürlich nicht. Ich vermute aber, dass dies nicht das Thema war.

Fakt ist: Ich sehe wie sehr seine Seele leidet. Ich ermutige ihn ab und zu dazu, aber es ist wohl zuviel Angst, bzw. er ist noch nicht soweit. Auf jeden Fall wird er ständig mit dem TS-Thema allein durch mich konfrontiert.
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
*****ava:
Auf jeden Fall wird er ständig mit dem TS-Thema allein durch mich konfrontiert.

warum machst du das?

willst du jemanden "retten"?
... und es wird u.U. Druck aufgebaut! "Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht"
*****ava Frau
7 Beiträge
Themenersteller 
Ich möchte niemanden "retten" und ich weiß auch, dass ich nicht sein Psychotherapeut bin. Ich bin mir auch bewußt darüber, dass jeder sein eigenes Päckchen bewältigen muß. Wir teilen halt verschiedene Interessen, so auch das TS-Thema. ...und ich glaube, dass niemand gern seinen Freund leiden sieht und ihm deshalb in schweren Zeiten bei Seite steht. Zumindest handhabe ich es so, auch bei anderen Freunden mit anderen Themen. Es gibt nur Wenige, die vorallem bei diesen Themen es wirklich Ernst mit dem Zuhören meinen. Ich will ihn also nicht in eine bestimmte Richtung schieben, weil wenn muß es von alleine kommen. Somit kann ich dem Hinweis mit dem Gras nur beipflichten. Guter Vergleich!

Durch meine Frage wollte ich gerne herausfinden, ob es ähnliche Fälle gibt, wie damit umgegangen wurde und dadurch andere Sichtweisen erfahren. Zum Nachdenken ist das sehr hilfreich.
****TV Frau
101 Beiträge
Den Hass aufs eigene Geschlecht kann ich zwar nicht bestätigen, aber natürlich (wie sicher viele hier) die Angst vorm Outing.
Immerhin hat er in dir schonmal eine Freundin, für die das kein Problem ist.
Ich lese es zumindest so, dass er sich selbst noch gar nicht sicher ist, ob er innerlich Frau ist oder Mann.
Wenn er in diese Richtung schon Überlegungen geäußert hat, kann er ja zumindest in deiner Gesellschaft mal einen Abend als Frau verbringen, es sozusagen "austesten".

Der von Dir geschilderte Hass auf den eigenen Penis würde ich aus der Ferne auch nicht unbedingt als Zeichen dafür sehen, dass er lieber Frau wäre, sondern als Anzeichen für ein wesentlich tiefer gehendes Problem.

Bin psychologisch allerdings äußerst unbeleckt, bitte nur als Laienkommentar sehen!

P.S.: Ich finds toll, dass du dich für ihn schlau machst und du wirklich versuchst, ihm zu helfen. *top*
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