TV/TS sein, und sich erklären

Die Gegenfrage: 'Und was bringt dich dazu auf TV's abzufahren' kommt ja auch nicht wirklich gut.

Eher musste ich im Club über TV's allgemein informieren und dass wir auch ganz 'normal' sind.

Sehe ich ganz ähnlich. Ich war schon immer so und wollte auch nie anders sein. Ich hab mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht, wieso das so ist. Es ist so, und es ist gut so...alles super
Und das Schönste: Meine Frau findet das auch super. Selbst sie hat mich nie nach dem Warum gefragt.

Hallo Doreen,
ich nehme an die Fragen kamen überwiegend von "Schwestern" bzw. die es noch werden wollen und gerade Ihren eigenen Weg erkunden bzw. beginnen. Das habe ich auch so erfahren aber in keiner Weise negativ empfunden. Der/Die eine stellt sich mehr Fragen als Der/Die andere, ich denke das ist auch gut so für jeden einzelnen seinen eigenen Umgang damit zu finden.
Ich selbst habe gerade am WE auf der KitKat Party in Köln weitere Erfahrungen gemacht. Es haben mich Frauen angesprochen und mir ein positives Feedback gegeben. Es hat Sie beeindruckt das ich mich so zeige und gebe und es auslebe. Sehr vorsichtig fragten Sie mich dann danach wie lange ich das schon mache und nach meiner sexuellen Gesinnung. Das warum und Wieso wurde nicht erwähnt.
Das habe ich nun schon mehrmals erlebt und empfand das auch nicht als störend oder unangenehm. Das war aber auch nicht immer so. Erst seit dem ich meine innere Haltung zu dem Thema bzw. zu mir verändert habe, kann ich es ausstrahlen und auch leben. Das war eine echte Befreiung auf meinem Weg, der noch nicht zu Ende ist.
Wir die TV, DWT, CD auch TS sind eine besondere Spezies in unserer Gesellschaft die es nicht leicht hat. Die Schwulen, Lesben und SM'ler sind bereits in der Gesellschaft angekommen und gehen immer selbstverständlicher mit Sich und der Umwelt um. Dadurch folgt auch sicher bald die Akzeptanz. Innerhalb von uns gibt es so viele Facetten der einzelnen Gruppen; Allein bei den TV's gibt es heteros, Bi's und Schwule (eher die Minderheit), dass es der Gesellschaft sehr schwer fällt uns in eine Kategorie zu stecken und somit einen Umgang finden zu können. Da ist noch viel aufzuklären.
Ich denke wir sollten uns gegenseitig schätzen, akzeptieren und ermutigen mehr von uns zu zeigen, sich bietende Gelegenheiten zu nutzen den Außenstehenden etwas von "uns" zu erzählen.
Ich finde es toll wenn sich der Ein oder Andere hinterfragt und mehr herausfinden will von sich, um sich anschließend akzeptieren und lieben kann. Frei nach dem höchsten Gut unserer Gesellschaft, der Solidarität: Der "Starke" hilft dem "Schwachen" oder anders der Wissende hilft dem "Unwissendem".
Mein Motto: Lebe wir Du magst.... aber nicht auf Kosten Anderer!
LG Denise

abzugeben, klar kann auch anstrengend sein aber auch spannend....

ich kenne das auch von kitkat und vielen anderen partys, es kommt glaube immer darauf an wer und wie die fragen gestellt sind...

erfahrungsgemäß haben da oft, wie sollte es auch anders sein, frauen das nötige feingefühl für die situation, bei kerlen kommen oft doofe fragen und das ist natürlich anstrengend
die beantworte ich dann eher schnell mit gegenfragen, wie kann es sein das du so einseitig geblieben bist oder man sich nur mit der hälfte zufrieden gibt wenn man alles haben kann , also da macht es mir dann auch wieder spaß doofe gegenfragen zu stellen

Hallo zusammen
Interessantes Thema, ich habe selten negative Erfahrungen als dominante TS erlebt .
Die Grundformen hierfür sind so leben wie man ist , leben was wir sind !

Lieben Gruss

Lady Leonie

Da die Leute, auf die ich Wert lege, meine weibliche Seite kennen und schätzen, muss ich mich nicht mehr großartig erklären.
Ich trage meine Damenjeans, Stiefel, Hemdblusen und Jacken auch wenn ich nicht als Christina unterwegs bin.
Ich muss mich auch nicht mehr rechtfertigen, wie ich mich kleide und wenn Kleingeister damit Probleme haben, sich zu abfälligen Kommentaren genötigt fühlen, lasse ich sie brabbeln und glotzen. Ich habe meine innere Balance gefunden, weiß, warum ich mich nicht männlich fühle, mich nicht mit dem angeborenen Geschlecht identifiziere, sondern Trans- bin.
Ich habe meine Freiräume erobert, zuerst in kleinen Schritten mit denen ich mich immer weiblicher zeigte, dann wurde ich offensiver und habe zwei "Mädelstreffs" auf meinem Hof, wo wir uns öffentlich zeigen konnten, organisiert.
Wir sassen zwischen und zusammen mit Gästen, die mich kannten und das war gut so.
Ich servierte als "Kellnerin" die Getränke, bediente japanische Hausgäste, die mit meiner alten Mutter auf deren Terasse saßen, mit Kaffee und Kuchen.
Ihr Kommentar: "Das steht Dir!"
Ich musste ihr nichts erklären, sie fragte nicht, weshalb ich Lederrock, Perücke und Satinbluse trug.
Noch vor zwei Jahren wäre diese Reaktion von ihr nicht so ausgefallen und es war schon hilfreich, dass ihre Gäste, denen ich nicht unbekannt war, sich als tolerant erwiesen.